Präsentationsvideo – eine Reise ins Herz der Kunst
Kunst im Greyerzerland, auf Entdeckungstour zu Meisterwerken
Sind Sie Kunstliebhaber? Dann lassen Sie sich von den reichen Sammlungen des Vereins «Musées en Gruyère» überraschen. Unternehmen sie eine Entdeckungstour zu den Schätzen der Region, die Sie in ungewöhnlichen Räumen, in der Intimität einer Kapelle oder in den Sälen eines Schlosses, finden. Geniessen Sie die subtilen Schwünge eines Glasfensters im Vitromusée Romont, entdecken Sie das Talent regionaler Kunstschaffender im Museum Charmey, machen Sie sich mit buddhistischer Kunst im Tibet Museum vertraut oder betrachten Sie mit Schaudern die biomechanischen Geschöpfe von Hans Ruedi Giger: Überall öffnen sich Tore zur Welt der Kunst, um Ihnen die vielfältigen künstlerischen Ausdrucksformen im Greyerzerland und in dessen Umgebung näherzubringen.
Die Kunst im südlichen Teil des Kantons Freiburg bringt im Vitromusée Romont eine in Glas geschmolzene Dämmerstimmung hervor. Geschickt gearbeitete kleine Bleiruten helfen das Licht in die Zeiten überdauernden Werken einzufangen. Sich wie ein Fenster auf vergangene Jahrhunderte öffnend, lädt uns die Glaskunst ein, uns über die Brüstung zu beugen, um die Glanzlichter von gestern und heute mit einem Blick zu erfassen. Auch wenn die hier vereinten Werke die Kapellen und Privathäuser verlassen mussten, erinnern sie sich an die unzähligen Strahlen, die ihre Motive im Laufe der Zeit zur Geltung brachten.
Neben einer bunten Vielfalt an Glasgemälden, die von archäologischen Fragmenten aus dem 5. Jahrhundert bis zu zeitgenössischen Arbeiten reichen, beherbergt das Vitromusée Romont eine der bedeutendsten Sammlungen von Unterglasmalereien der Welt. Eine Auswahl von fast 300 Werken nimmt Sie mit in die Salons von Kaisern und wohlhabenden Sammlern, die sich seit jeher für diese raffinierte Kunst begeisterten. Als zugleich edles und zerbrechliches Material erfordert Glas geschickte Hände und jahrelange Übung, um seine Launen zu bändigen. Wenige Augenblicke genügen, um seine Pracht zu geniessen.
Das HR Giger Museum, zwischen Poesie und Science-Fiction
Der Anfang 1940 in Chur geborene Maler, Bildhauer und Designer Hans Ruedi Giger verstand es, sich kraft seines unnachahmlichen Stils international durchzusetzen, und gilt heute als einer der Hauptvertreter des fantastischen Realismus. Zwischen Poesie und Science-Fiction erkundet sein Werk Parallelwelten, in denen dunkelste Fantasien ihren Ausdruck finden, um Mischwesen zu gebären, die ebenso unheimlich wie verstörend sind. Biomechanische Frauen und Höllenmaschinen entfalten ihren vieldeutigen Charme in einem Grabeslicht, das die geschwungenen Linien dieser Geschöpfe aus Fleisch und Ängsten aufscheinen lässt.
Dem Künstler ist es gelungen, eine düstere Ästhetik zu schaffen, in der sich Alpträume und Fantasien in einem zugleich sublimen und morbiden Walzer umschlingen. Seine spannungsgeladenen Werke strahlen eine organische Gewalt aus den Tiefen der Psyche aus, um den Betrachter an die Grenzen des Absonderlichen zu führen.
Seit seiner Eröffnung im Jahr 1998 vereint das im Städtchen Greyerz gelegene HR Giger Museum die grösste Sammlung von Gemälden und Skulpturen des Künstlers. Mit der Spritzpistole geschaffene Bilder, Möbel und Dekorationen aller Art reihen sich aneinander, um uns die Entwicklung dieses aussergewöhnlichen Oeuvre vor Augen zu führen. Wer sich ins Innere wagt, erkennt die Geschöpfe wieder, die uns aus Ridley Scotts Kultfilm Alien vertraut sind. Ein verstörendes Erlebnis, das sich in der benachbarten Bar fortsetzt, dem letzten Hauptwerk des Künstlers, das integrierender Bestandteil der Ausstellung ist und uns noch tiefer in dieses ausserirdische Universum eintauchen lässt. Köstliche Alpträume, die jenen der Gäste neue Nahrung geben dürften.
Dialog zwischen zwei Welten im Tibet Museum
Kunst im Greyerzerland ist auch Kunst im Städtchen Greyerz, wo Sie im Tibet Museum eine der weltweit wichtigsten Sammlungen buddhistischer Sakralkunst bewundern können. Gemälde, Skulpturen und andere Kultgegenstände – die ältesten datieren aus dem 1. Jahrhundert – sind hier im Refugium der Josephskapelle vereint. Im schützenden Schatten der christlichen Heiligen, welche die Chorfenster beleben, zeichnen diese Stücke die uralte Entwicklung der buddhistischen Kunst nach, um im Bereich des Sakralen zwei Welten und zwei Kulturen umso besser versöhnend zusammenzuführen.
Ein eigentümlicher Dialog setzt so ein zwischen dem hl. Franz von Assisi und Milarepa, die im Dunst des Weihrauchs augenzwinkernd Blicke austauschen. Verhaltenes Tageslicht dringt durch die Krone eines Christus aus Glas, um in sich versunkene Bodhisattvas zu beleuchten. Ein Heiligtum fern des Diesseits, das Sie einlädt, Ihre eigene Welt in neuem Licht zu sehen, zwischen Orient und Okzident, auf dem Weg der Erleuchtung.
Um weiterhin in der Welt der Kunst zu bleiben, bietet Ihnen die Boutique du Fer de lance im historischen Städtchen Greyerz eine breite Palette an Kunsthandwerk und Mineralien an, die direkt aus dem Himalaya stammen.
Ein spannendes Abenteuer auf Schloss Greyerz
Wenige Kilometer trennen den Hauptort des Greyerzbezirks vom Schloss Greyerz, das den höchsten Punkt des charmanten gleichnamigen mittelalterlichen Städtchens einnimmt. Im 13. Jahrhundert erbaut, um einer der bedeutendsten Adelsfamilien der Region als Wohnsitz zu dienen, beherbergte das Bauwerk fast 500 Jahre lang die Grafen von Greyerz, bevor deren Güter 1554 in die Hände von Bern und Freiburg, den Hauptgläubigern des Grafen Michael, gelangten, der gezwungen war, seine Besitztümer abzutreten, um seine Schulden zu begleichen.
Als Verwaltungssitz der Freiburger Obrigkeit beherbergte das Schloss bis zu seinem Verkauf eine lange Reihe von Landvögten und Oberamtmännern. 1848 von einer wohlhabenden Genfer Familie erworben, wurde es unter der Initiative seiner neuen Besitzer zum Mittelpunkt eines ungewöhnlichen künstlerischen Abenteuers. Ein kreatives Fieber erfasste das Schloss, in dessen einzigartigem Rahmen Maler, Bildhauer, Musiker und Schriftsteller ihre Inspiration suchten. Die kleine Gemeinschaft liess sich vom malerischen Reiz dieses zeitlosen Orts anstecken und entfaltete ihre Talente in Werken, die noch heute die Wände verschiedener Räume zieren.
Das Schloss Greyerz bewahrt die Erinnerung an diese verschiedenen Epochen, als wären sie in seine Mauern gegraben. Von den mittelalterlichen Schätzen über die prachtvollen Dekorationen des Ancien Régime bis zu den Malereien von Camille Corot folgen Sie den Etappen, welche die Greyerzer Landschaft geprägt haben. Im Schutz der alten Gemäuer lassen die Sammlungen des Schlosses eine fesselnde Geschichte wiederaufleben, die Sie weit über die Ritterromane hinausführt.
Regionale Kunst im Museum Charmey
Vom Buddhismus zum Christentum ist es nur ein Schritt, den das Museum Charmey unbekümmert macht, indem es Einblicke in das Leben der Mönche der Kartause La Valsainte gewährt.
Als einzige bestehende Kartause der Schweiz hat die Valsainte ihre Türen seit langem für die Öffentlichkeit geschlossen, um die Ruhe der Mönche zu schützen, die hier in Einsamkeit und Stille ganz für Gott leben. So bewahrt das Kloster ein Stück seines Mysteriums, als wäre es mehrere Jahrhunderte und nicht nur ein paar Gehstunden von Charmey entfernt.
In seinem Innern lüftet das Museum Charmey in einer Dauerausstellung, die dem Leben der Kartäuser gewidmet ist, ein wenig den Schleier über dieser abgeschotteten Welt.
Das Museum Charmey, das im ehemaligen Platzhaus von Jaun (17. Jahrhundert) untergebracht ist, birgt wertvolle Zeugnisse des regionalen Kulturerbes. Mit seinen Wechselausstellungen gewährt es einen gegenwartsnahen Blick auf Alpwirtschaft und Kunsthandwerk, wobei vor allem natürliche Materialien wie Holz, Papier und Erde im Mittelpunkt stehen.
Das Museum beherbergt die Internationale Papiertriennale, die 1993 in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Viviane Fontaine ins Leben gerufen wurde. Dieser Ausstellungswettbewerb steht allen Kunstschaffenden offen, die Papier nicht nur als Träger verstehen, sondern dieses reiche und vielgestaltige Material zum Leben zu erwecken suchen. Als Bestandteil der zeitgenössischen Kunstszene bietet die Paper Art Plastiker*innen aus aller Welt ein einzigartiges, ungewöhnliches Betätigungsfeld.
Angélique Eggenschwiler