Präsentationsvideo – Eine unalltägliche Reise
Für den Besuch der Gruyère ein einziges Leitwort: Neugier
Sind Sie der Museen für Kunst oder Naturgeschichte überdrüssig? Das Greyerzerland ist möglicherweise imstande, den Durst nach Originalität jener Besucher*innen zu stillen, die genug von Stillleben und ausgestopften Tieren haben. Im Reich des Unalltäglichen bietet Ihnen der Verein «Musées en Gruyère» abseits der Trampelpfade drei Ausflüge an, die viele verunsichern dürften. Überraschen, stutzig machen und Fragen stellen, das sind die Missionen der Institutionen, die Sie in dieser Kategorie entdecken können. Ein einziges Leitwort: Neugier.
Vidéo de présentation Electrobroc
Electrobroc, eine Besichtigung unter Hochspannung!
Electrobroc, das Informationszentrum für Energie, lädt neugierige Besucher aller Altersgruppen ein, das faszinierende Universum der Energie zu entdecken, weit entfernt von einem technischen oder moralisierenden Ansatz.
Die Ausstellung, die fast 1200 m2 einnimmt, bietet einen Parcours an, der dem Publikum mit Erklärungen und Vorführungen ein aktuelles, sich jedoch ständig wandelndes Thema näherzubringen sucht. Modelle, Panoramen und Animationen, spektakuläre Installationen, die alle Neugierigen elektrisieren!
Eine seltene Gelegenheit, sich über die jüngsten Entwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energien auf dem Laufenden zu halten, die Probleme zu erfassen, die sich für unseren Planeten stellen, und Ratschläge für konkrete Massnahmen zu erhalten. In einer regionalen Perspektive zeigt die Schau zudem die Geschichte der Stromproduktion im Kanton Freiburg, um die Bedeutung der Wasserkraft der Saane hervorzuheben, einer Energie, die lokal und zugleich erneuerbar ist.
Im Innern des immer noch in Betrieb befindlichen Kraftwerks sind erstaunliche Infrastrukturen zu entdecken, darunter der beeindruckende Turbinensaal, in dem Stromerzeugung und Stromtransport veranschaulicht werden. Die Besichtigung schliesst mit einer 250’000-Volt-Demonstration in einem Blitzsimulator, der in der Westschweiz einzigartig ist. Vorsicht Kurzschluss! Dieser hochspannungsvolle Besuch wird Jung wie Alt aus der Fassung bringen!
Nach der Besichtigung besteht die Möglichkeit, sich auf mehreren Wanderungen mit den Umweltaspekten der Stromerzeugung in der Region auseinanderzusetzen. Neugierige können die Staumauer von Montsalvens, die erste doppelte Bogenstaumauer Europas, besuchen und überdies die urtümliche Natur der Jaunschlucht bewundern.
Im Übrigen bietet die Region zahlreiche Aktivitäten an, die mit ihrem Natur- und Kulturerbe in Verbindung stehen. Der regionale Naturpark Gruyère Pays-d’Enhaut, der auf der Grenze zwischen den Kantonen Freiburg und Waadt liegt, verfügt über drei Routen zur Entdeckung aussergewöhnlicher Orte. Die Wanderer können sich überdies am Greyerzersee erfrischen, bevor sie im Restaurant Le Gruyérien in Morlon einkehren, das schmackhafte traditionelle Gerichte serviert.
Das Tapetenmuseum, Wände, die etwas zu erzählen haben
Präsentationsvideo des Tapetenmuseums
Der Kanton Freiburg besitzt ein Museum, das völlig den Tapeten gewidmet ist. Bewundern Sie die uralten Motive, welche die Wände des Schlosses Mézières zieren. Im Herzen des Glanelands beherbergt das ehemalige Anwesen der Familie Diesbach seit 2007 eine bedeutende Sammlung perfekt restaurierter Tapeten, deren älteste Beispiele aus dem 18. Jahrhundert stammen.
Damals erlebte das Verfahren, Papierbahnen mit Holzmodeln farbig zu bedrucken, einen beispiellosen Aufschwung in den europäischen Salons. Duftige Muster schmückten nun die Herrenhäuser, und den künstlerischen Strömungen folgend erfreuten sich stets neue Motive grosser Beliebtheit. In Mézières sind es die Wände, die etwas über die Moden vergangener Zeiten erzählen. Sie zeugen heute vom Geschmack vergangener Zeiten.
Das Schloss Mézières lädt das Publikum ein, in zwölf mit kostbaren, fragilen Papiertapeten ausgestatteten Zimmern und Salons das einstige Privatleben des Adels näher kennenzulernen. Das ganze Jahr über finden in diesem historischen Rahmen Veranstaltungen und Wechselausstellungen zu verschiedenen Themen statt, die den Besucher*innen ein unvergessliches Erlebnis bieten.
Auf den Spuren kühner Männer im Espace Ballon
Um zum Abschluss dieses Ausflugs ins Reich des Unalltäglichen etwas in die Höhe zu steigen, drängt sich ein Besuch des Espace Ballon auf, in dem Sie ein paar Flügelschläge von Greyerz entfernt die fesselnde Geschichte dieses ungewöhnlichen Transportmittels entdecken können.
Von den Romanen Jules Vernes bis zu den Abenteuern von Auguste Piccard ist der auch Montgolfiere genannte Heissluftballon das bevorzugte Gerät für schönste Verrücktheiten. Seit mehr als 200 Jahren ist er Gegenstand der Literatur und lässt die Herzen der Abenteurer höherschlagen, die davon träumen, an Bord ihres Korbes den Himmel zu erobern. Einen Himmel, den der Ballon unaufdringlich durchquert, um horizontnah über Fluren und Wälder zu schweben.
Zahlreiche Horizonte boten sich den Brüdern Joseph-Michel und Jacques-Etienne Montgolfier, die 1783 die verrückte Wette eingingen, mit einem riesigen Seidenballon in die Lüfte zu steigen. Von den zaghaften Anfängen bis zur Weltumrundung ohne Zwischenlandung des Breitling-Orbiter ist die Geschichte des Heissluftballons von zahlreichen Eroberungen geprägt, die dazu beitrugen, die Grenzen der Technik zur Unterwerfung des Himmels immer mehr zu erweitern. Auf dem Weg zum Firmament träumten Generationen von Verrückten oder Leichtfertigen davon, die Ketten der Schwerkraft abzuschütteln.
Alle Aspekte des Ballonfahrens können Sie im Espace Ballon in Château-d’Oex entdecken.
Dank eines besonders günstigen Klimas hat sich Château-d’Oex nach und nach zur Hauptstadt des Heissluftballonsports entwickelt und organisiert seit mehr als vierzig Jahren ein internationales Ballonfestival. Aus der ganzen Welt reisen Neugierige auf der Suche nach Nervenkitzel hierher, um einem aussergewöhnlichen Ballett beizuwohnen, das jedes Jahr fast hundert Montgolfieren in den Himmel steigen lässt.
So waren alle Voraussetzungen vereint, um einen ganz dem Heissluftballon gewidmeten Raum im alten Rathaus einzurichten. Eine interaktive Ausstellung bietet detaillierte Einblicke in diese poetische Welt, indem sie die Geschichte wie die Technologie des Ballonfahrens vorstellt. Nur wenige Schritte entfernt ist die Kapsel des ersten Versuchs einer Weltumrundung ohne Zwischenlandung von Bertrand Piccard und Brian Jones zu bewundern.
Ein Erlebnis am Rand des Zenits, dank dem Sie viel über den Himmel erfahren, dieses Reich kühner Menschen, die sich schon immer nach eigenen Schwingen sehnten. Einmal ist keinmal, nicht alle haben sich die Flügel verbrannt.
Angélique Eggenschwiler